TSM Client auf diversen Linux Distributionen einrichten

IBM liefert für ihren TSM Client RPM-Packete für Linux.
Diese lassen sich auf Red Hat Enterprise Linux (RHEL) und SUSE Linux Enterprise Server (SLES) problemlos installieren. Auf anderen Linux’en, vor allem den nicht zertifizierten gibt es hingegen kleinere Hürden, die man überwinden muss.

PREREQS

Benötigt werden immer die original RPM-Pakete von IBM: TIVsm-API.i386.rpm, TIVsm-BA.i386.rpm und TIVsm-msg.de_DE.i386.rpm (optional)

DEBIAN / UBUNTU

Hier muss man die Abhängigkeiten installieren (libstdc) und das .rpm Paket in ein .deb Paket umwandeln; dies geht ganz einfach mit dem tool: ‚alien‘:

apt-get update
apt-get install libstdc++.so.5
apt-get install alien
alien -i TIVsm-API.i386.rpm
alien -i TIVsm-BA.i386.rpm
alien -i TIVsm-msg.de_DE.i386.rpm
dpkg -i TIVsm-API.i386.deb
dpkg -i TIVsm-BA.i386.deb

Danach müssen noch einige Lib-Pfade in die Datei /etc/ld.so.conf aufgenommen werden:

echo "/opt/tivoli/tsm/client/ba/bin" >> /etc/ld.so.conf
echo "/opt/tivoli/tsm/client/api/bin" >> /etc/ld.so.conf

Mit dem Befehl ldconfig -v werden diese Pfade übernommen:

ldconfig -v

Dann müssen einige Links richtig gelegt werden, damit TSM seine Sprachdateien findet:

cd /opt/tivoli/tsm/client/ba/bin/
ln -s ../../lang/en_US en_US
cd /opt/tivoli/tsm/client/api/bin/
ln -s ../../lang/en_US en_US

FERTIG.

FEDORA CORE

Fedora arbeitet schon mit dem RPM, eine umwandlung ist also nicht nötig. Es gillt, aber vorher noch die Abhängigkeiten aufzulösen:

yum check-update
yum install compat-libstdc++*

Nun gibt es noch abhängigkeiten, die man nicht auflösen kann, aber auch nicht dringend sind. Drum installieren wir das RPM mit der "–nodeps" Option

rpm -ihv TIVsm-API.i386.rpm --nodeps
rpm -ihv TIVsm-BA.i386.rpm --nodeps

Da hier das Startscript nicht mitkopiert wird, muss noch ein universal dsmcad startscript (anhang) ins init.d verzeichnis kopiert-, und die rc.?-Links erstellt werden:

ln -s ../init.d/dsmcad /etc/rc3.d/S08dsmcad
ln -s ../init.d/dsmcad /etc/rc4.d/S08dsmcad
ln -s ../init.d/dsmcad /etc/rc5.d/S08dsmcad
ln -s ../init.d/dsmcad /etc/rc0.d/K08dsmcad
ln -s ../init.d/dsmcad /etc/rc1.d/K08dsmcad
ln -s ../init.d/dsmcad /etc/rc6.d/K08dsmcad

Rechner im Netzwerk finden

Manchmal steht man vor dem Problem, dass man nicht mehr weiss, welches Gerät welche IP hat, oder man will einfach sehen, welche Rechner im Netzwerk gerade erreichbar sind.

Diese kann man sich unter Linux mit einem broadcast-ping anzeigen lassen:

ping -b 192.168.0.0
arp -a

Der erste Befehl sendet ein ping, an alle erreichbaren Rechner, der zweite wertet die Namensauflösungen aus und zeigt so den evtl. vorhandenen Domainnamen an.

Linux: Kernel (neu) Kompilieren

Kaum hat man sein Linux frisch installiert, schon merkt man, dass man noch einige Kernel Optionen braucht, etwa zusätzliche Module.

Vielmals schreckt das neu kompilieren des kernels ab, doch es ist eigentlich ganz einfach… 😉

    1. Zuerst machen wir ein backup des alten Kernels:
cp -pv /boot/vmlinuz-x.x.x.x /root

Paranoide können auch noch die ganze boot-partition sichern:

tar -cvvz /boot/* -f /root/oldboot.tar.gz

2. Dann wechseln wir ins Linux Source verzeichniss:

cd /usr/src/linux-x.x.x.x

Hinweis: Die ‚x‘ stehen für die kernel version, die man anhand der Eingabe von: <PRE>uname -a</PRE> herausfinden kann

3. Evtl. noch erstellen des Linux-Symlinks (die kann wichtig sein, wenn im quelltext auf /usr/src/linux, anstatt auf das verzeichniss mit der vollen Version verwiesen wird) und zur Sicherheit vorher den alten löschen:

rm /usr/src/linux && ln -s /usr/src/linux-x.x.x.x /usr/src/linux

(Die x.x.x.x stehen wiederum für die Version des Kernels)

3. Erstellen der Kernel Konfiguration:
Falls man schon einen funktionierenden kernel am laufen hat, ist es am besten dessen Konfiguration erstmal zu übernehmen; dies erreichen wir mit:

make oldconfig

-Hier kann man bis zum schluss einfach immer ENTER Drücken, da wir nacher die genaue Konfiguration noch in einem übersichtlichen Menu anpassen werden.

Nun wird der Kernel individuell angepasst:

make menuconfig

Hier kannst du dann alle Kernel Optionen auswählen; weiss man nicht, was eine bestimmte Option bedeuted, kann man sich mit ‚HELP‘ die Beschfreibung dazu anzeigen lassen. -Ist man danach immer noch nicht schlauer, empfiehlt sich die vorgeschlagene default Einstellung zu lassen

[stextbox id=“note“ caption=“Hinweis“]Falls beim Befehl make menuconfig Fehler auftauchen, muss man sehr wahrscheinlich noch die ncurses-library installieren. Dies geschieht mittels:

apt-get install ncurses-dev

[/stextbox]

4. Kompilieren des Kernels und der Kernel-Module:

make && make install && make modules_install

5. Bootloader konfigurieren
Bei der Frage, ob z.B. LiLo gestarten werden soll, muss man mit Ja antworten

6. Boot Sicherheit (optional, nur LiLo)
Im schlimmsten Falle sollte man sicherstellen, dass man das System mit dem alten, funktionierendem kernel noch booten kann…

Dazu editiert man die lilo.conf datei; die Zeile "default=" (also z.B. default=kernel-2.6.17.6)
In dieser sollte jetzt noch der ALTE Kernel stehen (noch NICHT ändern)

Weiter unten sieht man die eingetragenen Kernel, hier den neuen hinzufügen:

image=/boot/vmlinuz-2.6.17.6
label=kernel-2.6.17.6
read-only

Nun Editor verlassen und lilo ausführen:

lilo

Es erscheint die Meldung, dass der neue Kernel hinzugefügt wurde:

Added kernel-2.6.17.6 *
Added kernel-2.6.19

Nun kann man "lilo -R LABEL" starten; dies sagt dem LiLo, dass er den kernel mit dem label "LABEL" genau einmal bootet, danach wieder der alte.

lilo -R kernel-2.6.19

Falls der Rechner nun mit dem neuen Kernel nicht mehr richtig bootet, reicht ein Neustart und es wird wieder der alte Kernel gebootet! 😉

[stextbox id=“warning“ caption=“Achtung“]Nach dem korrekten Neustart des neuen Kernel, muss dieser "fest" als Standardkernel eingetragen werden:
/etc/lilo.conf editieren und bei "default=" den neuen Kernel eintragen.
-Danach am besten nochmals rebooten um zu sehen, ob der neue Kernel standardmässig gestartet wird.[/stextbox]

7. Neustarten
Nun noch das System Neustarten und der neue Kernel läuft:

shutdown -r now

System remote klonen

Wieder mal ein Tipp aus der Linux-Admin Trickkiste. 😉

In diesem Fall ging es darum ein System komplett auf ein anderes zu klonen. Sind die beiden Systeme baugleich, ist das mit dd und ssh relativ einfach einfach möglich.

Dazu müssen zuerst beide Systeme mit einer Linux-BootCD (z.B. sysrescuecd) gebootet- und das Netzwerk konfiguriert werden.

Dann gibt man auf dem Quell-System einfach:

quelle~ # dd if=/dev/sda | ssh root@zielsystem "dd of=/dev/sda"

ein und wartet bis der Vorgang abgeschlossen ist. Wer sich noch einen Status des Kopiervorganges anzeigen lassen möchte:

ziel~ # kill -USR1  $(pgrep '^dd$')

-Die Ausgabe erfolgt dabei auf der Konsole vom Quellsystem.

Nach dem Kopiervorgang sollte man das System mounten und die Netzwerk-, sowie Hostname noch anpassen; sonst gibt es danach einen IP-Adresskonflikt im Netzwerk.

[stextbox id=“warning“ caption=“Achtung“]Dass das ganze klappt sollten beide Systeme (zumindest die Disks) relativ baugleich sein – Und natürlich gehen die Daten auf dem Zielsystem unwiderruflich verloren. ;-)[/stextbox]

Erweiterungen

Komprimieren: Es wäre nun noch Möglich die Daten durch gzip zu pipen um Bandbreite zu sparen.

Erweiterter Status: Mit pv kann man sich erweiterte Statusinformationen über den Kopiervorgang zusammenbasteln.

Weiterführende Quellen

http://blog.t-error.ch/article/444/festplattenimage_mit_linux_erstellen/
http://linuxcommando.blogspot.com/2008/06/show-progress-during-dd-copy.html

Konsole teilen

Mittels des programms ’screen‘ kann ein anderer Benutzer, der sich einloggt die die Konsole mit einem anderen "teilen"; d.h. beide können Kommandos eingeben und sehen auch was der andere eingibt.

Dies ist z.B. Hilfreich, wenn man einem entfernten Benutzer zeigen möchte wie etwas auf der Konsole gemacht wird.

Dazu sind nur 2 Schritte notwendig:

Benuzer1 meldet sich an und gibt

screen

ein.

Der Benutzer2 meldet sich auch an und startet mit

screen -x

die "Lernkonsole".

Dualboot mit dem Windows Bootloader

Wenn man Windows und Linux auf einer Platte installiert hat, verwendet man meistens den Bootmanager von Linux (LiLo, GRUB,…) um die beiden Systeme zu starten.

Manchmal möchte man aber lieber den Windows-Bootloader verwenden, denn auch das geht:

Um den Windows bootmanager dazu bringen, Linux zu starten, muss man den Linux Bootsektor in eine Datei schreiben, diese auf die Windows Partition
kopieren und dann diese in der boot.ini eintragen.
Und so gehts:

# Linux starten und als root anmelden.
# Diskette in das Laufwerk einlegen und wie folgt mounten:

mount /dev/fd0 /mnt/floppy

# Folgendes in der Konsole eingeben (statt "/dev/hda3",die gewünschte Linux Partition angeben):

dd if=/dev/hda3 bs=512 count=1 of=/mnt/floppy/linux.sec

# Das floppy wieder unmounten duch die Eingabe von

umount /mnt/floppy

wieder und starten weider Windows

Nun die Datei "linux.sec" von der Diskette auf C: kopieren, danach die Datei ‚C:boot.ini‘ öffnen.
Hier unter der letzten Zeile Eintragen:
C:linux.sec="Linux" ein. Die boot.ini sollte nun etwa so aussehen:

-----BOOT.INI-------
[boot loader]
timeout=30
default=multi(0)disk(0)rdisk(0)partition(1)WINNT
[operating systems]
multi(0)disk(0)rdisk(0)partition(1)WINNT="Windows 2000 Professional"
D:="Windows ME"
C:linux.sec="Linux"
-----BOOT.INI-------

Nun die Datei speichern, schliessen und Windows neu starten.
Es sollte jetzt zusätzlich der Menüpunkt "Linux" beim starten erscheinen.

DHCP-Server brint die Meldung: No subnet declaration for eth0 (0.0.0.0)

Nach der Installation und erstem Start vom DHCP-Server bringt dieser die Meldung:
localhost dhcpd: No subnet declaration for eth0 (xxx.xxx.xxx.xxx).
localhost dhcpd: Please write a subnet declaration in your dhcpd.conf file for the
localhost dhcpd: network segment to which interface eth0 is attached.
localhost dhcpd: exiting.

Besonders bei Gateways, die zwei Netzwerkkarten haben, man aber nur dynamische IPs auf einer (z.B. eth1) verteilen möchte, muss man dem Installationsprogramm sagen, dass der DHCP nur auf eth1 hören soll. Standardmässig hört er nämlich auf eth0, was bei vielen das "externe" interface ist.

Abhilfe schafft nach der Installation vom DHCP Server das editieren der Datei: ‚/etc/default/dhcp‘, dort das verwendete (interne) Interface eintragen und mittels:

dpkg-reconfigure dhcp

neu Konfigurieren.

Weitere Infos zu diesem Problem: http://www.online-tutorials.net/betriebssysteme/linux-dhcp-server-subnet-declaration/t-10-29-8-page1.html

dd: beliebig Grosse Datei erstellen

Manchmal kann es sinnvoll sein eine "Müll-Datei" mit Einstellbarer Grösse zu erzeugen, etwa um ein Alarmierungssystem zu testen wenn ein Filesystem voll ist. Dies geht ganz einfach mit "dd":

dd if=/dev/zero of=mein_muell_file bs=block_groesse_in_bytes count=anzahl

So generiert z.B.:

dd if=/dev/zero of=null_file bs=1048576 count=10

folgendes File:

Name: null_file
Grösse: 10MB (= 10 * 1MB)
Inhalt: 10485760 Null-Bytes

Das gleiche bekommt man übrigens auch mit:

dd if=/dev/zero of=null_file bs=1048576 count=1

Zum Prinzip: Das File enthält nichts anderes als ca. 10 Millionen Null-Bytes. Die Grösse kann man so entsprechend Einstellen.

Mysteriöse Berechtigungsprobleme -> SELinux

Falls man bei einem neu installierten System auf einmal Berechtigungsprobleme bekommt, etwa die Meldung von VSFTP: "500 OOPS: cannot change directory", obwohl die Berechtigungen korrekt gesetzt sind ist meistens SELinux im Spiel.

SELinux oder auch "Security Enhanced Linux" ist eine Erweiterung des Linux Kernels, dass versucht zusätzliche Zugriffskontrollen umzusetzen.
in /var/log/messages gibt das Schlüsselwort "avc" darüber Auskunft.

Die SELinux Berechtigungen lassen sich mit "getsebool -a" anzeigen und mit "setsebool -P" ändern.

Um also Beispielsweise das Problem mit dem FTP Server zu lösen genügt ein:

setsebool -P ftp_home_dir 1